2018: Interkulturelles Comic-Projekt

Von Pumuckls, Puks, Hobs und Dschinns
„Vernunft, Vernunft hat keine Unterkunft, in der großen Koboldszunft.“ (Pumuckl)

In Deutschland zählt Pumuckl zu den populärsten Koboldfiguren der Kinderliteratur. Doch welche Unruhestifter denken sich Kinder aus den verschiedensten Kulturkreisen selber aus? Oder kennen Sie über ihre Familien Figuren aus den eigenen Kulturkreisen? Und welche Streiche spielen diese den Kindern und Erwachsenen heutzutage? Diese Fragen waren Ausgangspunkt für das Comic-Projekt, das von der Ellis-Kaut-Stiftung gefördert wurde und im Juli 2018 mit der Klasse 5 b der Mittelschule Walliser Straße stattgefunden hat.

In der Werkstatt haben die 15 Kinder, die aus rund zehn verschiedenen Herkunftsländern kamen und unterschiedlichste Muttersprachen sprechen, an drei Blockterminen koboldhafte Figuren aufgespürt. Unruhestiftende Figuren aus den eigenen Kulturkreisen waren den Kindern durch Bücher oder Erzählungen dabei weitestgehend unbekannt.  So konnte der Fantasie freien Lauf gelassen werden – in Gruppenarbeit haben die Schülerinnen und Schüler eigene Figuren mit bestimmten koboldhaften Eigenschaften erfunden. Ist meine Figur eher gut oder böse, hat sie ein bestimmtes Geschlecht, wie könnte sie heißen? Gar nicht so leicht sich gemeinsam auf eine Figur zu einigen. Schließlich wurden Abenteuer und Streiche erfunden und unter der professionellen Anleitung der Illustratorin und Comickünstlerin Lisa Frühbeis in Comic-Strips umgesetzt. So wurde zum Beispiel einem Einhorn im Schlaf das Horn abgesägt, mit Seife und Farbeimer für Chaos gesorgt, Schnürsenkel zusammengebunden oder Eis abgesahnt. Dabei wurde auch gelernt, wie man einen Spannungsbogen aufbaut, mit Perspektive spielt und wie wichtig es ist, die Protagonisten in jedem Panel gleich aussehen zu lassen. Am Ende waren alle zufrieden darüber wie viel Chaos und Durcheinander die originellen Figuren in den geordneten Alltag gebracht haben.

Kreativ vertont und schauspielerisch umgesetzt haben die Schülerinnen und Schüler die Comic-Geschichten unter Anleitung der Theater- und Tanzpädagogin Magdalena Kriss. Dabei gab es die Gelegenheit die verschiedensten (Klang-)Instrumente und die Vielfalt seiner eigenen Stimme zu erbroben. Bei der öffentlichen Präsentation im Rahmen des großen Eröffnungsfestes des White Ravens Festivals auf Schloss  wurden die Comics vor Publikum präsentiert und in einem Live-Hörspiel mit Stimmen und Geräuschen von den jungen Autorinnen und Autoren persönlich auf die Bühne gebracht. In der Broschüre, die jedem  Kind zum Abschluss überreicht wurde, sind alle entstanden Comics abgedruckt und wurde das Projekt fotografisch dokumentiert.

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